E-Bike-Wochenendtour an Weser, Nethe und Emmer – 3 Flüsse, 2 Tage, ein perfektes Radwochenende

Der Start entlang der Weser bot weite Ausblicke ins Tal und auf die Höhenzüge des Weserberglandes – ein gelungener Auftakt für unsere zweitägige Rundtour.

Landschaftspanorama bei Polle mit Blick auf den Köterberg während der E-Bike-Wochenendtour an Weser, Nethe und Emmer.
Auf dem Weser-Radweg bei Polle: Blick auf den Köterberg

Diese E-Bike-Wochenendtour an Weser, Nethe und Emmer führte uns in zwei Tagen von Hameln über Holzminden nach Gehrden bei Brakel und zurück. Am ersten Tag radelten wir entlang der Weser bis Holzminden und weiter ins Eggevorland, wo das Schlosshotel Gehrden als Etappenziel diente. Am zweiten Tag ging es von dort über Bad Driburg, Steinheim, Schieder und Bad Pyrmont zurück nach Hameln. Die Route verband bekannte Radwege wie den Weser-Radweg und den Emmer-Radweg mit Abstechern zur Nethequelle und zum Wasserschloss Neuenheerse. Eine abwechslungsreiche Rundtour, die sich ideal für eine E-Bike Wochenendtour eignet.


Erste Etappe: Von Hameln nach Schloss Gehrden

Am Samstagmorgen starteten wir in Hameln bei bestem Spätsommerwetter. Die Motivation für diese Tour war klar: Kein Regen, Sonne und angenehme Temperaturen – ideale Bedingungen für ein Radwochenende Anfang September. Wir folgten zunächst dem Weser-Radweg flussaufwärts.

Weser-Radweg in Hameln mit Blick auf die alte Eisenbahnbrücke über die Weser bei blauem Himmel
Weser-Radweg bei Hameln: Alte Eisenbahnbrücke

Die ersten Kilometer führten uns durch kleine Ortschaften mit Blick auf die Höhenzüge des Weserberglandes. Einen kurzen Halt legten wir am Campingplatz Himmelpforten bei Bodenwerder ein, bevor wir weiter südwärts rollten. In Polle passierten wir die Weserschleife mit der Flussaue „In den Eichen“, einem geschützten Naturraum direkt am Radweg, sowie die eindrucksvolle Burg Polle, die hoch über dem Ort thront.

Weser-Fähre in Polle mit Blick auf die Burgruine Polle oberhalb des Ortes
Fähre und Burg Polle
Eingang zum Essighof Biergarten in Holzminden durch ein historisches Tor mit Blick in den Innenhof
Einfahrt Essighof Holzminden

In Holzminden war Zeit für eine längere Pause im Essighof – ein historischer Fachwerkhof, dessen Eingangstor schon neugierig macht. Hinter dem Torbogen öffnet sich ein lauschiger Innenhof mit Kopfsteinpflaster und alten Fachwerkwänden. Im Schatten der Bäume fanden wir einen Platz und ließen die Fahrt für einen Moment hinter uns.

Schattiger Biergarten des Essighof in Holzminden mit Holzbänken und roten Allersheimer Sonnenschirmen im historischen Innenhof
Biergarten Essighof Holzminden

Ein frisch gezapftes Allersheimer Bier sorgte für Abkühlung, während wir die besondere Atmosphäre genossen. Dazu gab es ein kräftiges Chili con Carne mit Fladenbrot – einfache, herzhafte Kost, die nach den zurückgelegten Kilometern genau richtig war. So wurde der Essighof zu einem kleinen Höhepunkt des Tages, bevor wir gestärkt weiter Richtung Höxter rollten.

Frisch gezapftes Allersheimer Bier im Glas im Biergarten des Essighof Holzminden
Chili con Carne mit frischem Brot serviert im Essighof Biergarten Holzminden

Gestärkt setzten wir unsere Fahrt auf dem Weser-Radweg fort. Kurz vor Höxter kamen wir am UNESCO-Welterbe Schloss Corvey vorbei, dessen barocke Anlage mit der ehemaligen Reichsabtei schon von weitem beeindruckt. Hinter Höxter erreichten wir die Godelheimer Seenplatte, ein Naherholungsgebiet mit mehreren Seen direkt am Radweg. Dort mündet die Nethe in die Weser – und hier wechselten auch wir die Richtung.

Mündung der Nethe in die Weser bei Godelheim mit klarem Wasser, Spiegelungen der Wolken und Blick auf die Landschaft im Wesertal
Nethemündung bei Godelheim

Von nun an folgten wir dem Lauf der Nethe, die uns aus dem Wesertal hinaus ins Eggevorland führte. Die Landschaft veränderte sich spürbar: sanfte Hügel, Felder und ruhige Dörfer prägten das Bild. Ein besonderer Höhepunkt war das Schloss Rheder mit seinem weitläufigen Landschaftspark und der angeschlossenen Brauerei, die seit Jahrhunderten zur Anlage gehört.

Blick über die Parkwiese auf Schloss Rheder im Pücklerschlag mit hellem Barockbau und umgebendem Baumbestand
Schloss Rheder Pücklerschlag

Am späten Nachmittag erreichten wir schließlich unser Tagesziel: das Schlosshotel Gehrden. Die imposante Anlage mit ihrem weitläufigen Park bildete einen eindrucksvollen Abschluss der ersten Etappe und den idealen Rahmen für die Übernachtung.

Einfahrt zum Schlosshotel Gehrden mit historischem Gemäuer, Kopfsteinpflasterweg und Blick auf das Hauptgebäude
Schlosshotel Gehrden

Nach einem kurzen Rundgang durch den Park kehrten wir ins Restaurant des Schlosses ein. Dort rundeten wir den Tag bei angenehmen Temperaturen mit einem stilvollen Abendessen auf der Terrasse ab – ein perfekter Ausklang der ersten Etappe.

Terrasse des Schlosshotel Gehrden mit gedeckten Tischen, Blumen und Blick auf den historischen Innenhof
Frischer Salat mit Garnelen, Avocado und Tomaten serviert im Schlosshotel Gehrden
Zart geschmorte Ochsenbäckchen mit Gemüse, Püree und Jus serviert im Schlosshotel Gehrden

ℹ️ Schloss Gehrden

  • Ort: Gehrden bei Brakel, Nordrhein-Westfalen
  • Geschichte: 1142 als Benediktinerinnenkloster gegründet. Nach der Säkularisation 1810 zum Schloss mit barockem Park umgebaut.
  • Architektur: Mittelalterliche Klostergebäude mit barocken und klassizistischen Erweiterungen. Prägend sind Klosterkirche St. Peter und Paul sowie der weitläufige Park.
  • Heutige Nutzung: Seit 2008 als Schlosshotel Gehrden genutzt. Zuvor Bildungsstätte des Erzbistums Paderborn.
  • Besonderheiten:
    • Zwölf-Apostel-Linde im Schlossgarten (400–800 Jahre alt, Umfang ca. 10 m).
    • Historisches Uhrwerk in der Klosterkirche, 1989 als „Zeit sprengt alle Mauern“ in Berlin präsentiert – am Tag des Mauerfalls.

Zweite Etappe: Von Schloss Gehrden zurück nach Hameln

Der Sonntag begann mit Sonne und angenehmen Temperaturen – ideales Radwetter für den zweiten Tag. Vom Schlosshotel Gehrden rollten wir bald hinunter ins Tal und erreichten wieder den Netheradweg.

Über Willebadessen kamen wir nach Neuenheerse. Dort beeindruckte uns das sehenswerte Wasserschloss, dessen Türme und Wassergräben fast wie aus einer anderen Zeit wirken. Nur wenige Schritte entfernt entspringt mitten im Ort die Nethequelle – ein unscheinbarer Ursprung für einen Fluss, der uns auf dieser Tour schon so lange begleitet hatte.

Von dort führte die Strecke weiter nach Bad Driburg und anschließend nach Nieheim, wo wir im Biergarten beim Griechen Dakos eine entspannte Pause einlegten. Im Schatten im Garten genossen wir kühle Getränke und stärkten uns für den weiteren Weg.

Historisches Rathaus in Nieheim mit weißer Fassade im Stil der Weserrenaissance
Rathaus Nieheim

Über Steinheim, wo gerade Schützenfest gefeiert wurde, ging es hinunter ins Tal der Emmer. Bald erreichten wir den Schiederstausee, wo die Emmer zu einem großen See aufgestaut ist – ein beliebter Ort für Ausflügler und Radfahrer.

Blick über den Schiederstausee mit Segelbooten und bewaldeten Hügeln im Hintergrund
Schiederstausee

Weiter führte der Weg über Lügde nach Bad Pyrmont, ehe wir am Schloss Hämelschenburg vorbeikamen. Ab Emmerthal folgten wir schließlich wieder dem vertrauten Weser-Radweg, der uns zurück nach Hameln brachte.

Schloss Hämelschenburg mit Wassergraben und Blick von einer weißen Bank auf die Schlossanlage im Weserbergland
Schloss Hämelschenburg

So endete unsere Wochenendtour: zwei Tage, drei Flüsse und eine abwechslungsreiche Mischung aus Natur, Kultur und Genuss – begleitet von bestem Spätsommerwetter.

Die drei Flussradwege im Überblick

Weser-Radweg (Hameln – Höxter)

Bekannt, beliebt, gut ausgebaut – der Weser-Radweg ist einer der Klassiker unter den deutschen Fernradwegen. Auf unserer Tour begleiteten wir ihn von Hameln bis zur Nethemündung bei Höxter. Breite Flusstäler, Orte wie Polle und Holzminden sowie Sehenswürdigkeiten wie Burg Polle und Schloss Corvey machen diesen Abschnitt abwechslungsreich.

Netheradweg (von der Mündung bis zur Quelle)

Der Netheradweg ist deutlich ruhiger und weniger befahren. Wir fuhren ihn in seiner gesamten Länge, von der Mündung bei Höxter bis zur Quelle in Neuenheerse. Die Strecke führt durch ländliche Dörfer und sanfte Hügellandschaften, vorbei an Schloss Rheder mit seinem Park und der Brauerei. Die Nethequelle mitten im Ort Neuenheerse markiert den unscheinbaren, aber besonderen Ursprung dieses Flusses.

Emmer-Radweg (ab Steinheim bis zur Weser)

Den Emmer-Radweg begleiteten wir ab Steinheim bis zu seiner Mündung in die Weser. Unterwegs prägen der Schiederstausee, wo die Emmer zu einem See aufgestaut ist, und die Kurstadt Bad Pyrmont die Strecke. Mit Schloss Hämelschenburg wartet zudem ein architektonisches Highlight entlang des Weges. Schließlich mündet die Emmer bei Emmerthal in die Weser – und wir schlossen so den Kreis unserer Runde


Fazit zur E-Bike Wochenendtour an Weser, Nethe und Emmer

Diese Wochenendtour hat uns gezeigt, wie abwechslungsreich das Weserbergland auf kurzen Wegen sein kann. Zwei Tage reichten, um drei Flussradwege kennenzulernen – vom bekannten Weser-Radweg über den ruhigen Netheradweg bis hin zur vielfältigen Emmer. Dazu kamen kulturelle Höhepunkte wie Schloss Corvey, Schloss Rheder und Hämelschenburg sowie die kulinarischen Pausen unterwegs.

Entscheidend für das Gelingen war auch das Wetter: Anfang September zeigte sich der Spätsommer von seiner besten Seite – Sonne, angenehme Temperaturen und kein Regen. So wurde die Tour nicht nur sportlich, sondern vor allem genussvoll.

Mit dem Schloss­hotel Gehrden als besonderem Übernachtungsort hatte die Runde zudem einen stimmungsvollen Rahmen. Auch der Supercharger 2 überzeugte wieder: Auf den 209 Kilometern der Wochenendtour blieb der Doppelakku nie unter 50 % – ein beruhigender Vorteil auf längeren Strecken. Für alle, die ein kurzes, aber intensives Radwochenende suchen, ist diese Kombination aus Natur, Kultur und Genuss eine klare Empfehlung.

Zwei Tage, drei Flüsse und viele schöne Eindrücke – ein Wochenende, das sportlich fordernd und zugleich voller Genussmomente war. Genau so darf eine Radtour enden! 🚴‍♂️

📸 Eindrücke der Tour

Zwei Tage, drei Flussradwege und viele kleine Momente unterwegs – die folgenden Bilder zeigen noch einmal die Vielfalt dieser Wochenendtour: vom Start an der Weser über Pausen im Biergarten bis zu stillen Flusstälern, Schlössern und Kurorten. Eine Sammlung von Eindrücken, die die Stimmung der Tour vielleicht noch besser einfängt als Worte.

Alle Etappen und GPS-Tracks findest du hier:

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