Der Saupark Springe ist ein ganz besonderes Ziel für Radfahrer: historische Mauern, alte Buchenalleen und die einzigartige Atmosphäre eines ehemaligen Hofjagdrevieres, in dem bis in die 1990er-Jahre Staatsjagden stattfanden. Diesmal haben wir uns entschieden, die Ziegenbuche am Deisterhang auf einer ganz neuen Route zu erreichen – durch den Saupark Springe, weiter über den Panoramawanderweg am Deister und zurück über den Süntel. Wir waren zwar schon öfter mit dem Rad dort, aber noch nie auf dieser Route – durch den Saupark Springe, ein Stück über den Panoramawanderweg am Deister – und abwechslungsreich zurück über den Süntel nach Hameln.

Von Hameln in den Saupark Springe
Der Start erfolgt in Hameln. Zunächst geht es ostwärts über Rohrsen und Hachmühlen, bevor bei Altenhagen I, einem Ortsteil von Springe (zur Unterscheidung: Altenhagen II gehört zur Gemeinde Messenkamp im Landkreis Schaumburg), der Anstieg in den Saupark Springe beginnt. Schon hier beeindruckt die Landschaft mit breiten Wegen, hohen Buchen und einer besonderen Ruhe.

ℹ️ Sauparkmauer – ein Denkmal für Jagd und Geschichte
Die Sauparkmauer umschließt den Park bis heute vollständig. Mit 16,3 Kilometern Länge ist sie das längste Baudenkmal Niedersachsens und zugleich die längste gemauerte Einfriedung eines Jagdparks in Deutschland.
Errichtet wurde sie zwischen 1836 und 1839 im Auftrag des hannoverschen Königshauses. Die bis zu zwei Meter hohe Bruchsteinmauer erfüllte mehrere Aufgaben:
- Sie hielt das Wild im Revier, sodass bei Hofjagden reichlich Beute vorhanden war.
- Sie schützte die umliegenden Felder vor Wildschäden.
- Und sie markierte das Gelände klar als exklusives Hofjagdrevier.
Heute steht die Mauer unter Natur- und Denkmalschutz. In ihren Fugen wachsen seltene Farne und Pflanzenarten, die andernorts kaum noch vorkommen. Damit ist sie nicht nur kulturhistorisch bedeutsam, sondern auch ökologisch wertvoll. Wer entlang der Mauer im Saupark Springe fährt, erlebt Geschichte und Natur zugleich.
Etappenziel Ziegenbuche
Nach dem Saupark führt die Route hinauf auf den Panoramawanderweg am Deister. Die Höhenmeter sind spürbar, doch die Ausblicke lohnen sich. Schließlich geht es hinunter zur Ziegenbuche am Deisterhang.
Das traditionsreiche Ausflugslokal ist seit Generationen ein beliebter Treffpunkt – und bekannt für den Panoramablick über das Deister-Süntel-Tal.
ℹ️ Historisches zur Ziegenbuche
Der Name „Ziegenbuche“ geht auf eine alte Rotbuche zurück, die oberhalb von Bad Münder stand. Schon im 18. und 19. Jahrhundert ließen Bauern dort ihre Ziegen weiden – daher der Name. Der Baum war weithin bekannt und wurde über 200 Jahre alt, ehe er 1987 schließlich zerfiel.
Das Ausflugslokal in der Nähe übernahm den Namen und hält die Erinnerung bis heute lebendig. So ist die Ziegenbuche nicht nur ein beliebtes Ziel für Ausflügler, sondern auch ein Stück regionaler Kulturgeschichte.

Einkehr mit Panoramablick
Die Einkehr in der Ziegenbuche gehört fast schon zum Pflichtprogramm. Ob Kaffee und Kuchen, ein herzhaftes Gericht oder einfach ein kühles Getränk – hier kann man den Ausblick genießen. Von der Terrasse öffnet sich ein weiter Panoramablick über Bad Münder hinweg bis zum Süntel. Nach dem Anstieg durch den Saupark Springe und hinauf zum Panoramaweg wird diese Pause zur willkommenen Erholung – und zu einem besonderen Landschaftserlebnis.


Rückweg über den Süntel
Vom Deisterhang geht es hinunter nach Bad Münder, wo die zweite Hälfte der Runde beginnt. Der Weg führt hinauf in den Süntel. Über Klein Süntel erreicht man Flegessen – hier lohnt sich ein Stopp im Hofcafé Flegessen. In gemütlicher Atmosphäre gibt es hausgemachte Kuchen und kleine Snacks, perfekt zur Stärkung nach den Anstiegen. Besonders an warmen Tagen ist der Innenhof ein schöner Platz für eine Pause.

Gestärkt geht es weiter nach Holtensen. Durch abwechslungsreiches Hügelland mit offenen Passagen und Waldrändern führt die Route schließlich zurück nach Hameln, wo die Tour bei mir zuhause endet.
Fazit
Diese Runde zeigt, wie man ein vertrautes Ziel auf neuen Wegen erleben kann:
- durch den Saupark Springe mit seiner einzigartigen Wildpark-Atmosphäre und der eindrucksvollen Mauer,
- über den Panoramawanderweg am Deister,
- mit Einkehr an der Ziegenbuche samt Panoramablick,
- und zurück durch den Süntel mit Zwischenstopp im Hofcafé Flegessen.
Insgesamt ergibt sich eine abwechslungsreiche Radtour von 55,3 Kilometern mit rund 590 Höhenmetern – eine sportliche Halbtagestour, die Natur, Geschichte und Genuss perfekt verbindet.
Weitere Routen rund um Hameln findest du in meiner Übersicht der E-Bike-Touren.
Impressionen der Radtour
Auf der Runde durch den Saupark Springe, hinauf zur Ziegenbuche und zurück über den Süntel sind viele Eindrücke entstanden. Die Bildergalerie zeigt weitere Impressionen dieser Runde.























Karte & Profil
👉 Hier die Ziegenbuchenrunde bei Komoot ansehen:
📌 Tourdaten im Überblick
- Gesamtlänge: 55,3 km
- Höhenmeter: 590 m
- Fahrzeit laut Komoot: ca. 3:11 Std.
- Start/Ziel: Hameln
- Highlights: Saupark Springe, Sauparkmauer, Panoramawanderweg Deister, Ziegenbuche mit Panoramablick, Hofcafé Flegessen, Süntel