Manche Touren entstehen aus Neugier, andere aus einer klaren Motivation. Bei dieser Runde zur Paschenburg mit Abstecher zum Langenfelder Wasserfall war es beides. Zum einen ließ mich die Erinnerung an die letzte Fahrt nicht los. Damals führte die Strecke ebenfalls hierher, doch das Erlebnis blieb enttäuschend. Dichter Bewuchs und volles Blattwerk versperrten nahezu vollständig die Sicht. Der Wasserfall war zwar vorhanden, aber kaum wahrnehmbar. Genau das wollte ich noch einmal überprüfen. Wie wirkt die gleiche Tour zu einer anderen Jahreszeit, wenn sich die Landschaft öffnet und Blickachsen freigibt?
Hinzu kam ein ganz praktischer Anlass. Über mehrere Jahre war an meinem Rad RX Connect Care aktiv, insgesamt fast vier Jahre. Nun habe ich mich bewusst neu entschieden und bin für ein Jahr auf das kostenlose ConnectRide Free umgestiegen. Die E-Bike-Versicherung habe ich in meine Hausratversicherung integriert. Für meine Nutzung passt dieses Modell besser. Der GPS-Chip benötigt weiterhin Strom, die Ortung musste aktualisiert werden und ich wollte sehen, wie zuverlässig das Tracking im Alltag funktioniert. Eine bekannte Strecke mit klaren Unterschieden zur früheren Tour bot dafür den passenden Rahmen.
Mit diesen Gedanken im Kopf ging es los. Weg von der Technik, hinein in die Landschaft.
Bewusst anders gefahren – Tageslicht statt Gewohnheit
Diesmal habe ich die Tour bewusst in umgekehrter Richtung gefahren. Ziel war es, das Tageslicht besser zu nutzen und den Abstecher zum Wasserfall nicht erst am späten Nachmittag zu erreichen. Statt wie beim letzten Mal durch die Sünteldörfer zu fahren, führte die Strecke nun über Fischbeck mit dem Stift, vorbei an Gut Stau, weiter über Zersen und schließlich nach Langenfeld.
Diese Linienführung erwies sich als sehr gute Entscheidung. Die Strecke wirkte ruhiger, offener und der Zeitpunkt am Wasserfall passte deutlich besser. Gerade in der dunkleren Jahreszeit macht es einen großen Unterschied, ob man solche Orte bei noch hellem Tageslicht oder erst im schwindenden Licht erreicht.
Langenfelder Wasserfall – sichtbar erst beim zweiten Versuch
Der Abstecher zum Langenfelder Wasserfall war der eigentliche Grund, diese Tour noch einmal zu fahren. Beim letzten Besuch blieb der Eindruck flach. Der Wasserfall war zwar vorhanden, aber kaum zu erkennen. Eher ein Punkt auf der Karte als ein Ort, der wirklich hängen bleibt.
Diesmal zeigte sich ein völlig anderes Bild. Ohne Laub öffnete sich der Hang, der Wasserlauf wurde sichtbar und der Wasserfall war erstmals als echtes Landschaftselement wahrnehmbar. Auch wenn die Wassermenge eher zurückhaltend war, ließen sich Verlauf, Gefälle und Struktur gut erkennen. Genau hier wurde deutlich, wie stark Jahreszeit und Licht den Charakter eines Ortes verändern können.


Rund um den Wasserfall führen die Wege allerdings über schmale und teils steile Waldpfade, die eher als Wanderwege einzuordnen sind. Hier war stellenweise Schieben sinnvoll und auch notwendig. Der Abstecher verlangt etwas Aufmerksamkeit, belohnt aber mit einem deutlich intensiveren Eindruck als beim ersten Versuch.
Unbefestigt, ruhig und gut fahrbar – weiter Richtung Rannenberg
Nach dem Wasserfall schließt sich ein unbefestigter Waldweg in Richtung Rannenberg an. Auch dieser Abschnitt ist naturnah und nicht asphaltiert, insgesamt aber gut fahrbar. Der Weg fügt sich stimmig in den Charakter der Tour ein, nimmt bewusst Tempo heraus und sorgt für eine angenehme Ruhe abseits der bekannten Straßen.
Gerade diese Mischung aus Asphalt, Waldwegen und kurzen Schiebepassagen macht den Reiz der Runde aus und unterstreicht ihren landschaftlichen Charakter.
Einkehr auf der Paschenburg – auch montags mittags
Am Ende der Runde stand die Einkehr auf der Paschenburg. Besonders angenehm ist, dass die Paschenburg auch montags zur Mittagszeit geöffnet hat. Wir haben uns für das Menü entschieden. Zum Auftakt gab es Vorspeise und Suppe, anschließend eine Hauptspeise nach Wahl. An diesem Tag stand unter anderem Gans auf der Karte. Abgerundet wurde das Menü durch eine Nachspeise und einen sehr passenden italienischen Wein.








Nach der herbstlichen Tour war das der perfekte Abschluss. Ruhiges Ambiente, gute Küche und der Blick ins Weserbergland machen die Paschenburg immer wieder zu einem lohnenden Ziel.
🚴♂️ Radtour zur Paschenburg und zum Langenfelder Wasserfall
Diese Rundtour führt von Hameln durch das Weserbergland in Richtung Schaumburg und verbindet ruhige Radstrecken mit naturnahen Waldpassagen. Ziel der Fahrt ist nicht nur die Einkehr auf der Paschenburg, sondern auch der bewusste Abstecher zum Langenfelder Wasserfall, der sich je nach Jahreszeit sehr unterschiedlich präsentiert.
Während der Wasserfall bei früheren Fahrten kaum wahrnehmbar war, öffnen sich im Herbst und Spätherbst die Blickachsen deutlich. Ohne Laub wird der Wasserlauf sichtbar. Gleichzeitig sollte man den Abschnitt rund um den Wasserfall realistisch einschätzen: schmale und teils steile Waldwege sind stellenweise eher Wanderwege, mit kurzen Schiebeabschnitten an den Wasserfällen.
- Start und Ziel: Hameln
- Länge: 52,7 km
- Höhenmeter: ca. 460 bis 470 hm
- Untergrund: überwiegend Asphalt, dazu unbefestigte Waldwege, am Wasserfall schmale steile Pfade
- Hinweis: mehrere kurze Schiebeabschnitte im Bereich der Wasserfälle einplanen
- Highlights: Langenfelder Wasserfall, Waldpassagen Richtung Rannenberg, Einkehr auf der Paschenburg
- Einkehr: Paschenburg, auch montags mittags geöffnet
💡 Tipp: Die Tour gewinnt, wenn du die Fahrtrichtung so wählst, dass du den Wasserfall bei gutem Tageslicht erreichst.
Fazit
Diese Runde zeigt eindrucksvoll, wie sehr sich eine Tour verändern kann, obwohl sie auf der Karte vertraut wirkt. Andere Jahreszeit, andere Fahrtrichtung, anderes Licht. Der Langenfelder Wasserfall wurde diesmal wirklich erlebbar, die Strecke wirkte ruhiger und offener und selbst bekannte Wege fühlten sich neu an.
Manchmal braucht es keinen völlig neuen Track, sondern nur einen zweiten Blick. Genau darin liegt für mich der Reiz solcher Touren.
Impressionen entlang der Strecke
Auf dieser Runde führte der Weg von Hameln zunächst nach Fischbeck, weiter über Zersen und Langenfeld hinauf zur Paschenburg. Anschließend ging es an der Schaumburg vorbei hinunter ins Wesertal zurück nach Hameln.
Die folgende Galerie zeigt einige Eindrücke entlang dieser Strecke.















Karte & Profil
👉 Hier die Paschenburg-Tour bei Komoot ansehen:
